ACATIS Investment befragte Kunden zu Nachhaltigkeitskriterien – zum Dank werden 20.000 junge Bäume gepflanzt

Pressemitteilung, Frankfurt am Main, 11.03.2021

ACATIS Investment befragte Kunden zu Nachhaltigkeitskriterien – zum Dank werden 20.000 junge Bäume gepflanzt

Die Umfrageergebnisse werden künftig bei der Allokation in ACATIS Fonds berücksichtigt

Nach der EU-Transparenzverordnung müssen im März 2021 Investmentfonds gemäß ihrer Nachhaltigkeitstransparenz klassifiziert werden. Alle ACATIS Fair Value Fonds sollen in die höchste Nachhaltigkeitskategorie ("Artikel 9"-Stufe, SFDR-Kriterien) gebracht werden, der ACATIS Fair Value Modulor Vermögensverwaltungsfonds hat dieses Procedere bereits durchlaufen.
Um weitere Fonds als nachhaltig einstufen zu können (gemäß „Artikel 8“-Stufe), hat die ACATIS Investment die Wichtigkeit von 54 Nachhaltigkeitskriterien bei ihren Investoren erfragt. „Für unseren Investmentprozess sind die Ergebnisse sehr wertvoll, und wir nehmen sie sehr ernst. Nicht alles können wir eins zu eins umsetzen, aber es wird Veränderungen in unseren Portfolios geben“, so Dr. Hendrik Leber, Geschäftsführender Gesellschafter der ACATIS Investment KVG mbH. Durch die Umstellungen nach Artikel 8 werden unmittelbar über weitere 50% des ACATIS-Volumens als nachhaltig klassifiziert.

Der Fragebogen wurde an 6.404 Adressen gesendet, 403 Personen haben ihn vollständig beantwortet. Die Umfrage war anonym. Die drei nachhaltigen Themenblöcke umfassten 54 Fragen:
1.         Kontroverse Aktivitäten (24)
2.         Environmental-, Social- und Governance-Kriterien (ESG) (13)
3.         Sustainable Development Goals (SDG) der UNO (17)
Die Antwortmöglichkeiten bestanden jeweils aus „Sehr wichtig“, „Wichtig/mit Toleranzgrenze“ oder „Weniger wichtig“.

Ergebnisse

Bei den kontroversen Aktivitäten erachteten die Teilnehmer es als sehr wichtig, dass Waffen (Streubomben, Minen, Handfeuerwaffen), Fracking, schädliche Chemikalien, Massentierhaltung, Pelztierzucht und kosmetische Tierversuche ausgeschlossen werden. Im Mittelfeld der Wichtigkeit standen Themen wie Kohle-Förderung und Verstromung, Atomkraft oder Tabak. Als tolerabel betrachtet wurden Verhütungsmittel, Abtreibung, Alkohol und Cannabis sowie Gentechnik.

Der Themenbereich ESG befasst sich mit der Vermeidung bestimmter Aktivitäten und Tatbestände. Hier priorisierten die Teilnehmer den Ausschluss von missbräuchlicher Kinder- und Zwangsarbeit und die Achtung der Menschenrechtsstandards. Es folgten eine geringe Umweltverschmutzung und Korruptionsfreiheit. Soziale Standards in der Lieferkette, wettbewerbswidriges Verhalten sowie grüne Produkte bildeten das Ende der Rangliste. „Bei Nachhaltigkeit denken viele zuerst an Natur und Umwelt. Für uns war es daher überraschend, dass Umweltthemen bei den ESG-Kriterien nicht auf dem ersten Platz landeten“, sagt Leber.

Der dritte Themenblock befasste sich mit dem „Impact Investing“ - der gezielten Lenkung von Geldern in Unternehmen, die die Welt im Sinne der von der UNO definierten Sustainable Developments Goals (SDG) besser machen. „Die weltweite Versorgung mit sauberem Wasser sowie der Schutz der Meere und der Ökosysteme an Land hatten den höchsten Stellenwert für unsere Investoren“, fasst Leber die Ergebnisse zusammen. Den Hunger zu beenden, die Bekämpfung des Klimawandels, die Gesundheit zu gewährleisten und den Frieden zu fördern, folgten auf den nächsten Plätzen. Weniger wichtig empfanden die Befragten dauerhaftes Wirtschaftswachstum und überraschenderweise die Geschlechtergleichstellung.

Zusammengefasst über alle drei Kategorien waren die drei wichtigsten Kriterien:
-    Der Ausschluss von Rüstung (besonders Streumunition und Minen)
-    Keine missbräuchliche Kinder- und Zwangsarbeit
-    Zugang zu Wasser- und Sanitärversorgung

Am wenigsten relevant waren die drei Kriterien:
-    Verhütungsmittel
-    Alkohol (Herstellung und Vertrieb)
-    Abtreibungsmittel

Bezüglich des Geschlechts oder des Alters zeigten sich über alle Bereiche hinweg keine großen Unterschiede in der Einstufung der Wichtigkeit der einzelnen Aktivitäten bzw. Kriterien. In fast allem wünschten sich die weiblichen Befragten aber eine etwas strengere Handhabung.
Bei Verhütungsmitteln und Abtreibung fielen die Ergebnisse umgekehrt aus. Hier votierten die männlichen Befragten für eine etwas striktere Auslegung. Das Thema Verhütungsmittel betrachteten beide Geschlechter jedoch unter allen Kriterien als am wenigsten relevant. Insgesamt war für Frauen die Vermeidung von missbräuchlicher Kinder- und Zwangsarbeit am wichtigsten. Männer erachteten es am wichtigsten, dass Rüstung (besonders die Herstellung von Streubomben und Minen) ausgeschlossen wird.
Die größte Differenz gab es beim Thema Geschlechtergleichstellung: Von 52 Frauen fanden das nur 7 „weniger wichtig“ (14%), während von 326 Männern 133 (41%) ihr Kreuz bei „weniger wichtig“ setzten. Die Teilnehmer teilten sich auf in 14% Frauen und 86% Männer. Das Alter lag größtenteils zwischen 41 und 60 Jahren (66,5%).

Die Umfrage zeigte auch Widersprüche beziehungsweise Konflikte auf. So wurden beispielsweise die Bekämpfung von Hunger und die Vermeidung von Massentierhaltung als gleich wichtig erachtet. Bei einer wachsenden Bevölkerung wird beides parallel schwierig umzusetzen sein.
Diesen vermeintlichen Widersprüchen entsprechen einige freie Kommentare. So gab ein Teilnehmer an, dass Nachhaltigkeit den Ausgleich zwischen machbar und wünschenswert bedeutet, oder ein anderer, dass nicht alle Ziele, die richtig und wichtig sind, mit „Gewalt“ erreicht werden können.
Weiterhin wurde in den Kommentaren angemerkt, dass nicht alle Ziele gleichzeitig erreicht werden können und eine Priorisierung erfolgen sollte. Als wichtig wurde zudem eine durchgängige Transparenz erachtet, angefangen von den Nachhaltigkeitskriterien bis hin zur Produktgestaltung. Auch wurde angemerkt, dass bei den Unternehmen nicht nur Gewinnsteigerung um jeden Preis zählen sollte, sondern auch Kontinuität.

Um die Motivation zur Teilnahme an der Umfrage zu steigern, hatte sich die ACATIS Investment verpflichtet, für jeden Teilnehmer 50 Bäume zu pflanzen. ACATIS plant, schon in wenigen Wochen auf 6 ha im Bergischen Land bald 20.150 ökologisch wertvolle Bäume verschiedener Arten anzupflanzen, die pro Jahr etwa 500 t Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufnehmen können.

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